Pilates-Geschichte
Die Geschichte der Pilates-Methode begann bereits vor fast einem Jahrhundert. Der Düsseldorfer Joseph Pilates war ein kränkliches Kind, aber nicht gewillt dieses zu akzeptieren. Von Kindesbeinen an trainierte er seinen Körper und stand schließlich mit 14 Jahren Modell für Anatomiezeichnungen. Er war Turner, Taucher, Bodybuilder, Zirkusartist, arbeitete in England als Berufsboxer und trainierte die Beamten des Scotland Yard in Selbstverteidigung. Als Deutscher wurde er zu Beginn des 1. Weltkrieges interniert. In dieser erzwungenen Ruhepause begann er intensiv sein Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings zu entwickeln. Er beschäftigte sich mit Yoga, studierte Tierbewegungen und unterrichtete seine Mitgefangenen in der von ihm entwickelten Methode.
Es ist überliefert, dass diese Mitgefangenen die große Grippeepidemie von 1918 auf Grund ihrer guten körperlichen Konstitution überlebten. Er kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück und arbeitete dort mit den wichtigsten Vertretern der Bewegungslehre zusammen. Eine sehr enge Zusammenarbeit fand mit Rudolf von Laban statt, einem Visionär der Bewegung, des Körpers und des modernen Tanzes. In Hamburg trainierte er unter anderem die dortige Polizei. Unzufrieden mit den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in der Heimat kehrte er 1923 Deutschland den Rücken und wanderte nach New York aus. Auf der Überfahrt lernte er seine spätere Frau Clara, eine Krankenschwester, kennen und eröffnete mit ihr sein erstes Pilates-Studio.
Von Anfang an hatte Pilates mit seiner Methode großen Erfolg in Amerika, berühmte Tänzer und Choreographen wie Balanchine, Martha Graham oder Hanya Holm gehörten zu seinen Anhängern.